Ich hatte einen Traum

Foto: Film "1984" von Michael Radford nach einer Vorlage von G.Orwell

 

Am Tag meiner Geburt wird meine Iris gescannt und gespeichert. Ich werde ohne diese IP-Adresse keine Flasche Cola mehr "ziehen" können.

 

Tag zwei meiner Geburt: das Ergebnis meiner DNA-Entschlüßelung wird der Krankenkasse und dem Arbeitgeber meiner Mutter übermittelt. Die Kasse stuft ihre Police höher, der Arbeitgeber verlängert ihren Arbeitsvertrag ... jetzt doch nicht. Sorry.

(Ein Algorithmus der Stufe 3 hat mich als „Kostensrisiko durch Krankheit mit Folgen“ identifiziert.)

 

In der 5. Klasse fliege ich von der Schule. „Tron“ hat bei mir einen IQ von 93 errechnet. Er ist die KI des Schulnetztwerks.

Die Bildungs-Effizienz-Grenze habe ich damit um 2 Punkte verpaßt.

(Seit dem GOOGLE-Referendum vom März 2028 gelten strenge Richtlinien für Investitionen in human-biologische Informationsträger.)

 

Am 14. Geburtstag erhalte ich den Standart-Gutschein der Pro-Human-Sience-Organisation (PHSO)

für eine kostenlose Sterilisation.

(Ein Datenabgleich bei FACEBOOK ergab eine negative Bilanz des zu erwartenden Informationskapitals meiner potentiellen Kinder.)

 

Mein Visumantrag für Australien, ein Versuch „Auszusteigen“ und dem ganzen Wahnsinn zu entkommen, wird abgelehnt.

(Ich habe mich auf TWITTER mal unpassend über Känguruhs geäußert.)

 

Mit 30 gewinne ich das neue und hippe APPLE-Neuronen-Interface.

Anmeldename: „ICH BIN GLÜCKLICH.“ (Password:*****)

 

Der Pfarrer, kurz angebunden, an meinem Grab:

„Informationen zum Verstorbenen finden Sie unter http://www.XG/16.07.66.-Josua746*8746*098,

oder auf dem Live-Ticker des Instituts.“

 


ICH WACHE AUF.