Das Grundgesetz und der Kapitalismus

"Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen."

 

Grundgesetz der BRD § 14 Absatz 2

 

Hier ein paar Gedanken zur allgemeinen Lage. Und dem Grundgesetz der BRD, das sich heute teilweise ließt, wie ein Flugblatt von Che Guevara:

Die "Wirtschaft" sagt, man muß in einer globalen Welt mit globalen Märkten konkurrieren.

Deshalb: Billiglohnjobs, Zeitarbeit und befristete Arbeitsverträge.
Deshalb: Abbau des Sozialstaates.
Das mag faktisch richtig sein, doch kommt der dadurch erwirtschaftete Gewinn immer weniger unten an.

Also bei denen, die zum Gürtel permanent die Lochzange bereithalten.

Auch die Firmen DAIMLER und PORSCHE müßen sich global behaupten. Trotzdem hat dort ein Ferienjober einen fast doppelt so hohen Stundenlohn, wie als Mindestlohn aktuell gefordert. Ist DAIMLER & PORSCHE deshalb nicht mehr Konkurrenzfähig ?

Im Gegenteil !
Es geht also, wen man will ...
... und wen man starke Gewerkschaften hat, sowie Unternehmer, die Menschen, Bürger und Demokraten

NICHT als "Human Capital" in der Buchhaltung verorten.

1949 einigte man sich in der BRD auf ein Grundgesetz.
Dieses legt fest: Demokratie ist unsere Gesellschaftsform, in der sich die Wirtschaftsform Kapitalismus entfalten kann, darf und soll. Heute steht diese "Vereinbarung" kopfüber.
Das Wirtschaftsmodel Kapitalismus stellt jetzt die Rahmenbedingungen, in die sich die Demokratie "einzupassen" HAT.
Wir erleben die "feindliche Übernahme" des Grundgesetzes durch Kapitaleigner.
Das Gute dabei ist, man braucht noch nicht einmal eine Verschwörungstheorie, um DAS zu sehen.

Die deutsche Bundeskanzlerin Merkel sagte UNS vor einiger Zeit:
"WIR dürfen die Märkte nicht beunruhigen." Von der Unruhe der Bürger und Demokraten über die maßlose Gier der "Märkte" sagte Frau Merkel dagegen nichts. (Wie man überhaupt Frau Merkel an dem erkennt, was sie NICHT sagt.)
Auch Vertrauen müße wieder zurückgewonnen werden. Aber nicht das Vertrauen der Bürger & Demokraten in den Kapitalismus, sondern das Vertrauen der Kapitalisten in die Demokratie war gemeint !!!

Wer braucht DAFÜR noch ein bürgerlich/humanistisches Grundgesetz ?
Der aktuelle Börsenindex langt da völlig.
Nicht umsonst kommen ja heute in der TAGUNGSSCHAU die Börsennachrichten noch VOR dem "Wetter".

Erklären sie DAS mal einem Ukrainer !

Vielleicht gibt es DESHALB zur Zeit so viele Putin-Versteher:
Unser ideelles Grundgesetz löst sich auf in reine Marktwirtschaft ...

(Hier noch einmal einen Dank der Wall-Street Hasardeure an die FDP, die das Wort "Liberal" besser nicht mehr in den Mund nimmt.)

... so sucht man andere Gemeinsinn stiftende "Manifeste".
Welche mit Inhalt und ohne Dollarzeichen obendrauf.

Putins Stärke ist unsere Schwäche: Denn WIR haben die Demokratie vergeigt und vermissen sie jetzt. Da springt Putin in die Lücke. ... klar, auf russischer Art.

Einen VERURTEILTEN Oligarchen und "Zocker" a'la Chodorkowski hat es in Deutschland jedenfalls nie gegeben. Statt dessen wird ein Herr Ackermann aus der Schweiz von Frau Merkel, in bismarckischer Manier, zum Tee in das Kanzleramt gebeten.

DAS macht die Leute stutzig ... wütend ... und radikal.
Und zu Demokratie-Abschwörern.

(Herr Guido Knopp ... übernehmen SIE !)

Danke führ's zuhören ;))