Vernehmungs-Plan
Allgemein kann man ja davon ausgehen, daß bei Verhören die Vernehmer einen Frage-Plan
und eine Strategie haben. Meine Vernehmer waren da noch mal etwas weiter.
Sie lieferten zu ihren Fragen die Antworten gleich mit.
Interessant am unteren Dokument ist der erste Absatz. Da steht, was ich "bisher" sagte und danach: "muß kommen".
Ich habe mich damals schon gefragt, warum die Stasi-Vernehmer mir wochenlang immer wieder die selben Fragen stellten.
Heute weiß ich es. Ich hatte anfangs einfach die "falschen" Antworten geliefert.
So kann man auch zu einem "Geständnis" kommen.
Folter ist da überflüßig. Da langen Sätze wie: "Sie entscheiden, wie lange das hier dauert.
Zwei Monate? Zwei Jahre? Wir haben Zeit."
Oder: "Sie wären übrigens nicht der Erste, der als Verschwunden gilt."
Wenn einem dann noch vor der eigenen Nase die Makarow "durchgezogen" wird, ist das ein anderes Thema.
Vernehmungen in einem Rechtsstaat stelle ich mir jedenfalls anders vor.
Ich sage das hier nur, weil ich mitunter danach gefragt werde.
(War die DDR ein Un-Rechtsstaat? usw.)